Spat

Sprunggelenkathrose

Spat ist eine chronische Knochenerkrankung des Sprunggelenks, die eine spezielle Form der Arthrose darstellt. Diese Erkrankung betrifft in der Regel die zwei unteren Reihen der Gelenkknochen im Sprunggelenk, die durch straffe Bänder nur wenig beweglich sind. Spat führt zu Knochensubstanzveränderungen, wie Knochenzubildungen (häufiger) oder Knochenabbau, und ist eine irreversible Erkrankung. Dennoch kann Spat in vielen Fällen gut behandelt werden, sodass betroffene Pferde oft noch ein normales Leben führen können. Da Hufbeschlag und Huforthopädie eine entscheidende Rolle in der Therapie spielen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Hufschmied unerlässlich.

Innere Ursachen

  • Stellungsfehler wie Kuhhessigkeit, Fassbeinigkeit oder Säbelbeinigkeit, die ungleichmäßigen Druck auf das Sprunggelenk ausüben.
  • Erbliche Veranlagung zur Gelenksschwäche.
  • Schwache Sprunggelenke: Besonders bei Trabern tritt die Kombination von Säbelbeinigkeit und hoher Belastung oft auf, weshalb Spat hier als “Berufskrankheit” gilt.

Äußere Ursachen

  • Frühzeitige oder übermäßige Belastung, z.B. starke Hankenbiegung unter Last.
  • Fehlerhaftes Ausschneiden der Hufe, insbesondere zu kurze Trachten oder einseitige Belastung durch unsachgemäßen Hufbeschlag.

Symptome

Lahmheit

Die durch Spat verursachte Lahmheit entwickelt sich langsam und wird durch die Reibung der Knochenauswüchse aneinander und an der Gelenkkapsel ausgelöst. Pferde laufen häufig “klamm”, da beide Sprunggelenke betroffen sind. Wie bei jeder Arthrose verbessert sich die Lahmheit oft mit der Bewegung (Einlaufen).

Weitere Symptome

  • Verlagerung der Bewegung in die Kruppe, um das Sprunggelenk zu entlasten, was häufig zu Rückenverspannungen führt.
  • Flacheres Vorführen des betroffenen Hinterbeins und Schleifspuren an der Zehenspitze.
  • Hahnentritt: Hochreißen des Beins bei jedem Schritt, um die kritischen Beugephasen zu überspringen. Dies führt oft zu stark abgeschliffenen äußeren Hufzehen.

Beugeprobe

Eine Beugeprobe kann eine vorhandene Lahmheit verstärken und hilft, Spat zu erkennen. Dabei wird das Hinterbein für etwa 60 Sekunden gebeugt, und bei positivem Befund zeigt das Pferd eine deutliche Lahmheit in den ersten Schritten. Allerdings kann die Spatprobe auch falsch-negativ ausfallen, was sie für Ausschlussdiagnosen ungeeignet macht.

Behandlung

Spat ist nicht heilbar, da es sich um eine Form der Arthrose handelt. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität des Pferdes zu verbessern.

Huforthopädische Maßnahmen

  • Korrektes Ausschneiden der Hufe: Die inneren Kanten der Trachten sollten um ca. 2-3 mm gekürzt werden, um die inneren Gelenkanteile zu entlasten.
  • Orthopädischer Hufbeschlag: Ein speziell angepasster Beschlag erleichtert das Abrollen und schont die Fersen. Dies hilft, die Belastung auf das Sprunggelenk zu reduzieren und den Schmerz zu lindern.

Tierärztliche Maßnahmen

  • Medikamentöse Behandlung: Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente sind ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
  • Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen kann eine Operation in Betracht gezogen werden, um die Spatsehne oder Nerven zu durchtrennen oder die betroffenen Gelenkteile gezielt zu versteifen.

wichtig

Frühere Methoden wie Brennen oder Blistern des Spatbereichs gelten heute als tierschutzwidrig und sind weder ethisch vertretbar noch wirksam.