Hufgelenks­-Entzündung

Ursachen, Symptome, Behandlung

Eine Hufgelenksentzündung kann sowohl akut als auch chronisch auftreten. Chronische Entzündungen führen oft zu Knorpelschäden und Knochenzubildungen (Arthrose), die langfristig die Beweglichkeit des Gelenks einschränken.

Akute, infektiöse

Entzündung

Ursachen

  • Direktes Eindringen von Krankheitserregern, z.B. durch Kronentritte

  • Übergreifen von Infektionen auf benachbarte Hufstrukturen

Symptome

  • Mittel- bis hochgradige Lahmheit
  • Starke Pulsation der Fußarterie
  • Klopfempfindlichkeit
  • Schwellung im Bereich von Kronsaum und Fessel, eventuell auch weiter aufwärts
  • Wärme im betroffenen Bereich
  • Fieber möglich

Prognose

Bei einer akuten, infektiösen Entzündung ist die Prognose schlecht,
weshalb umgehend ein Tierarzt hinzugezogen werden sollte.

Die Beugeprobe ist bei einer akuten Entzündung meist nicht erforderlich.
Bei verschleppten Fällen kann es zu Gelenkfisteln kommen.

Nicht-infektiöse

Entzündung

Diese Form der Entzündung ist die häufigste und tritt in der Regel infolge äußerer Einwirkungen auf die Gelenkkapsel, Bänder oder Knorpelschicht auf. Beispiele hierfür sind Fehltritte, Prellungen, Zerrungen oder Überdehnungen, die durch starke Belastungen wie Springen oder Renngalopp verursacht werden können. Auch falsches Ausschneiden der Hufe oder schlechter Beschlag können diese Verletzungen begünstigen.

Symptome

  • Gering- bis mittelgradige Lahmheit
  • Vermehrte Wärme im Huf
  • Pulsation der Fußarterie
  • Klopfempfindlichkeit
  • Empfindlichkeit auf Drehungen (Rotation)
  • Positive Beugeprobe

Die Symptome ähneln teilweise denen eines Hufabszesses, jedoch ist die Reaktion auf die Hufzange in der Regel negativ. Eine genaue Abgrenzung zum Krongelenk ist oft schwierig

Chronische

Entzündung

Diese Form der Entzündung ist die häufigste und tritt in der Regel infolge äußerer Einwirkungen auf die Gelenkkapsel, Bänder oder Knorpelschicht auf. Beispiele hierfür sind Fehltritte, Prellungen, Zerrungen oder Überdehnungen, die durch starke Belastungen wie Springen oder Renngalopp verursacht werden können. Auch falsches Ausschneiden der Hufe oder schlechter Beschlag können diese Verletzungen begünstigen.

Ursachen

  • Langfristige Überlastung des Hufgelenks
  • Fehlstellungen, die das Gelenk dauerhaft belasten
  • Falscher Beschlag oder unzureichende Hufpflege

Symptome

  • Langsam fortschreitende Lahmheit, die außer bei akuten Verletzungen schleichend beginnt
  • Drehprobe und Beugeprobe positiv
  • Wärme und Pulsation der Hufarterie sind bei chronischen Entzündungen selten verstärkt
Eine definitive Diagnose wird durch Röntgenuntersuchungen gestellt,
die das Ausmaß der Verknöcherung sichtbar machen.

Behandlung

Knochenzubildungen und Knorpelschäden können nicht rückgängig gemacht werden, daher liegt der Fokus der Behandlung auf der Vermeidung weiterer Schäden und der Linderung der Symptome. Betroffene Pferde sollten sich möglichst viel, aber ruhig bewegen.

Behandlungsschritte

  • Schonende Reitweise: viel ruhige Bewegung, gründliches Aufwärmen
  • Spezielle Medikamente zur Unterstützung der Knorpelernährung
  • Korrekte Hufbearbeitung und orthopädischer Hufbeschlag zur Entlastung des Gelenks
  • Erleichtertes Abrollen des Hufes zur Schonung der Zehen und Trachten

Bei Schäden an der Vorderseite des Gelenks, wo die Strecksehne ansetzt, ist es besonders wichtig, das Überstrecken zu vermeiden. In manchen Fällen kann der Einsatz von Keilen oder verdickten Schenkelenden im Hufbeschlag notwendig sein, um das Gelenk zu entlasten und weitere Schäden zu verhindern.