Hufkrebs

Pferdekaninchen

Pferdekrebse haben nichts mit Soor zu tun!
Pferdekrebse sind ein Wachstumsprozess, Soor ist ein Zerfallsprozess!

Pferdekrebse haben nichts mit klassischem Krebs zu tun.
Es gibt weder Metastasen noch Melanome oder etwas anderes.
Daher ist der Begriff "Hufkrebs" eigentlich falsch oder irreführend. Aber die gute Nachricht ist: Wenn die Krankheit professionell behandelt wird, sind die Heilungschancen sehr gut.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass eine erfolgreiche Behandlung des Pferdekrebses Teamarbeit ist - zwischen Tierarzt, Hufschmied und Pferdebesitzer.

Der Pferdekrebs wird oft erst entdeckt, wenn er sich bereits deutlich ausgebreitet hat. Daher kann nur eine radikale Operation in Betracht gezogen werden. Die betroffenen Bereiche am und unter dem Huf müssen radikal entfernt werden. Manchmal müssen leider auch die Hufballen und Eckstrebenwände entfernt werden. Merbromin und Lotagen-Lösung haben sich als gute Wundversorgung und auch später zur Beschleunigung der Heilung bewährt. Sowohl das klassische Hufeisen als auch Gipsverbände sind nach der Operation gut geeignet, um einen starken Druckverband zu gewährleisten. Der Druckverband ist extrem wichtig für die Heilung, denn nur unter Druck kann eine gezielte Verhornung versucht werden. Oft sind die Pferde schon wenige Tage nach der Operation frei von Schmerzen und Lahmheit.
Je nach Schwere der Erkrankung benötigen die Patienten 8 - 16 Wochen, um sich zu erholen. Wenn der Pferdekrebs frühzeitig erkannt wird, hat sich eine Mischung aus Sklerosierungsmitteln als wirksam erwiesen. Bei täglicher Anwendung ist eine Operation manchmal überflüssig geworden.
Im Prinzip versuchen wir, so minimalinvasiv wie möglich zu arbeiten.

Markus Raabe hat bisher mehr als 700 Pferdekrebspatienten behandelt. Die Kunden kommen aus allen Kontinenten zu uns.

Keratom

Am häufigsten tritt das Keratom im Bereich der Hufwand auf. Es entsteht wahrscheinlich als Folge einer Verletzung oder Entzündung im Bereich der Hufkrone. Dadurch entsteht eine "Narbe" im Bereich der hornproduzierenden Zellen, die dann das Keratom erzeugt. In einigen Fällen kann ein Keratom auch nach einem Hufabszess auftreten.

Keratome sind in der Regel an der Wandkante zu erkennen. Einerseits kann das Keratom auf die Lederhaut und auf das Hufbein drücken und so eine Entzündung der Lederhaut und/oder des Hufbeins verursachen. Andererseits besteht das Keratom aus minderwertigem und schlecht strukturiertem Horn, das vorzeitig zerfällt und somit keinen wirksamen Schutz gegen Pilze und Bakterien bietet. Dies führt zu häufigeren Infektionen wie Hufabszessen.

Röntgenologisch sieht man typischerweise eine gut abgegrenzte Knochenauflösung im Hufbein im Bereich des Keratoms. Durch eine diagnostische Anästhesie der Nerven kann die Lahmheit zuverlässig am Huf lokalisiert werden und die anschließende Behandlung kann schmerzfrei durchgeführt werden.

Der Tierarzt führt eine diagnostische Anästhesie durch, um den Huf zu desensibilisieren. Das gesamte Keratom muss vom Hufschmied chirurgisch entfernt werden, damit wieder normales Horn produziert werden kann.

Nachdem das Keratom entfernt wurde, wird der Huf mit einem speziellen Schuh stabilisiert.

Hufabszess

Ein Hufabszess ist eine Ansammlung von Eiter in der Lederhaut. Er entwickelt sich in der Regel aus kleinen infektiösen Entzündungen der Huflederhaut. Es müssen also Bakterien beteiligt sein. Wenn nur oberflächliche Teile der Lederhaut betroffen sind, ist der Eiter in der Regel dünnflüssig und möglicherweise schwarz, weil pigmentierte Zellen geschmolzen sind. Wenn tiefere Schichten betroffen sind, ist das Sekret in der Regel dicker und gelber. Je älter der Abszess ist, desto bräunlicher ist die Farbe des Eiters.

Ein Hufgeschwür ist normalerweise nicht schwer zu erkennen. Die Entzündung verursacht dem Pferd Schmerzen, sobald der Eiter beginnt, auf die benachbarten Skleraabschnitte zu drücken. Dann ist die typische schwere, oft plötzliche Lahmheit zu beobachten. Betroffene Tiere versuchen oft, das Bein zu entlasten. Aufgrund der Entzündung der Huflederhaut fühlt sich der Huf normalerweise warm an. An der Rückseite des Fesselkopfes kann ein Pochen zu spüren sein, die Pulsation der Zehenarterie. Wenn die Entzündung sehr schwer und schmerzhaft ist, kann das Pferd sogar Fieber entwickeln oder das Fressen verweigern.

Wenn der Verdacht auf einen Hufabszess besteht, muss der Hufbeschlag entfernt und der Abszess mit einer Hufzange abgesucht werden. Der Abszess wird aufgeschnitten, aber das Loch darf auf der Innenseite nicht zu groß sein, damit die Lederhaut nicht herausragt. An der Außenseite muss das Loch trichterförmig erweitert werden, damit sich der Gehörgang nicht wieder verschließt.

Dann wird für zwei Tage ein Verband mit Rivanol oder ähnlichem angelegt. Wenn die Wunde nicht nachgeschnitten werden muss, werden trockene Verbände angelegt, bis die Reizung der Lederhaut abgeklungen ist, d.h. die Wunde trocken ist und das Pferd nicht mehr lahmt. Nachdem der Abszess abgeheilt ist, muss eine glatte Verbindung zwischen der Huflederhaut und dem Hornrand des Lochs hergestellt werden, sonst kann sich leicht eine Doppelsohle bilden.

Manche Pferde gehen nicht wieder ganz gerade, bis sie beschlagen sind. Es ist auch möglich, dass die Lederhaut noch einige Zeit lang etwas Feuchtigkeit absondert. Daher darf das Loch auch nach der Heilung niemals gestopft werden! Da das neue Horn anfangs sehr empfindlich ist, sollte das Pferd für eine Beschlagsperiode eine stoßdämpfende Einlage erhalten. 

Bei jedem Hufabszess ist die Frage des Tetanusschutzes wichtig!

Risse in der Hufwand

Hufwandrisse sind vertikale Trennungen im Bereich der Hufwand in Längsrichtung. Sie werden nach Lage und Tiefe unterschieden. Ein tiefer Riss vom Kronrand zum Tragrand ist der durchgehende Wandriss. Oft reichen die Risse bis zum Saumband der Wachstumszone der Wand. Wenn dieser verletzt ist, können diese Risse ständig bluten. Aber keine Panik, auch diese Risse sind in den meisten Fällen behandelbar. Tiefe Wandrisse müssen immer behandelt werden, da sie eine Instabilität der Hornkapsel verursachen und zu Veränderungen der Hufform führen. Pferde mit Wandrissen haben oft Schmerzen aufgrund von Quetschungen und Überlastungen der empfindlichen, stark innervierten Wanddermis, die oft mit Lahmheit einhergehen.

Ein weiteres Problem sind Fäulnisprozesse im Riss, die durch Bakterien verursacht werden, die den Riss bereits in Symbiose mit der Entstehung des Risses besiedeln. Der Riss bietet eine ideale Umgebung für die Vermehrung dieser Bakterien. Diese Fäulnisprozesse führen oft zu weiteren Komplikationen, z.B. Infektionen mit Abszessbildung.